WORKSHOP INTERKULTURELLE KOMPETENZ FÜR EHRENAMTLICHE SCHLÜSSELPERSONEN
Neue Handlungsräume für kulturelle Ambivalenzen im ehrenamtlichen Arbeitsalltag.
Unser ehrenamtliches Engagement entspringt einer Kultur des Gebens. Doch wie und warum geben wir? Und wie wird es angenommen? In den Unterschieden der Antworten lassen sich die Gemeinsamkeiten finden. Denn die Motivation und die Bereitschaft zu geben, bilden ein verbindendes Element für alle Ehrenamtlichen. Und gleichzeitig gibt es Unterschiede, da unser Platz in der Gesellschaft jeweils ein anderer ist. Wie lernen wir, mit interkulturellen Herausforderungen im Ehrenamt noch besser umzugehen? Wie können wir Gemeinsamkeiten stärken und Unterschiede konstruktiv nutzbar machen?
Von Oktober-Dezember 2015 luden wir zu einem spannenden interkulturellen Seminar ein, das durch neue Methoden aus der Designforschung kreative Zugänge eröffnete.
Ehrenamtliche Schlüsselpersonen benötigen in ihrem Arbeitsalltag konkrete interkulturelle Kompetenzen. Genau hier setzten wir an. Zwei Wochen vor Workshopbeginn erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Päckchen mit Aufzeichnungsmedien und kleinen Aufgaben, die eine erste Sensibilisierung erzeugten. In der Designforschung nennt man dies Cultural Probes. Es handelt sich dabei um eine Methode, mit der man sich sowohl den konkreten Situationen im Alltag annähert wie auch den Effekten die sie auf uns haben.
Die Cultural Probes ermöglichten es uns, individuell zugeschnittene Experience Prototyps zu gestalten. Experience Prototyps lassen sich als real erlebbare Metaphern interkultureller Situationen beschreiben. Der bewusste Umgang mit allen Sinnen durch interkulturelle Begegnungen im realen Alltag lässt einen Erfahrungsraum entstehen, der es ermöglicht, neue Handlungsoptionen zu erproben.
Seinen Abschluss fand der Workshop bei einer gemeinsamen Veranstaltung aller Teilnehmenden im TransformationsRaum Anfang Dezember. Die Teilnahme war kostenfrei.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die spannenden Workshop-Tage!
DOWNLOAD DER BROSCHÜRE ZUM WORKSHOP
WORKSHOPLEITUNG
Idil Efe – Leitung der Kommunikation der Bürgerstiftung Neukölln, Interkulturelle Prozessbegleiterin
Johannes Tolk – Experience Designer
Doris Wietfeldt – Interkulturelle Prozessbegleiterin
WORKSHOPKOORDINATION
Deniz Eroglu, Geschäftsführer der Bürgerstiftung Neukölln
PROFILE
Deniz Eroglu
Geschäftsführer der Bürgerstiftung Neukölln seit 2015
Projektleitung Neuköllner Talente von 2012 bis 2015
Ehrenamtskoordinator im Neuköllner Talente Projekt von 2009 bis 2014
Verfasser einer Studie zu nicht-bezirklichen und zivilgesellschaftlichen Elternbildungsangeboten im Berliner Bezirk Neukölln im Auftrag des Jugendamts Neukölln (Fachsteuerung Jugend- und Familienförderung) von 2009 bis 2010
Freier Mitarbeiter bei Planpolitik: Konzeption, Entwicklung und Durchführung von Planspielen zur Politischen Bildung von 2009 bis 2012
Zahlreiche Vorträge, Moderationen und Teilnahmen an Podiumsdiskussionen zu den Themen Bildung, Migration, Integration, Interkulturalität, Interkulturelle Öffnung, kulturelle und soziale Teilhabe von Menschen in bildungsbenachteiligten Milieus, Sozialraummanagement und Volunteer Management
Mitglied der Vergabejury des Deutschen Museumsbund im Förderprojekt „Von uns – für uns. Die Museen unserer Stadt entdeckt“ - gefördert durch das Bundesprogramm Kultur macht stark- Bündnisse für Bildung (BMBF) von 2012 bis 2014
Mitglied im Begleitausschuss Lokaler Aktionsplan Neukölln Nord „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ von 2012 bis 2014
Studium der Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie, RWTH Aachen, Stockholms universitet, Universität Potsdam (Abschluss: Magister Artium)
Idil Efe
Leitung Kommunikation und Veranstaltungsmanagement der Bürgerstiftung Neukölln seit 2015
Leitung der Fachkonferenz »Netzwerkbildung von Kinder- und Jugendmentorings« 2014
Gründung der Agentur Tolk+Efe zur Gestaltung transkultureller Momente 2014
Vorbereitung und Durchführung der Fachkonferenz Willkommens- und Anerkennungskultur für die Volkshochschule Neukölln seit 2014
Tagung Expertentreffen zum Thema Willkommens- und Anerkennungskultur im BMF 2014
Projektleitung »Neuköllner Leuchtturm«, Galerie und Veranstaltungsmanagement der Bürgerstiftung Neukölln 2014
Vorstand im Verein Kinderpatenschaften e.V. 2014
Moderation der Podiumsdiskussion im Rahmen der Fachtagung »Vielfalt in der Engagierten Stadtgesellschaft« im Roten Rathaus 2011
Gründungsmitglied des Vereins Kinderpatenschaften in Berlin e.V. 2011
Gründungsmitglied des Vereins Perspektiven Tag e.V. 2011
Implementierung und Projektleitung des »Neuköllner Talente« Projekts der Bürgerstiftung Neukölln von 2008 bis 2012
Redakteurin bei Muslimische-Stimmen.de von 2007 bis 2012
Leitung des Mentoren Projekts der Bürgerstiftung Neukölln von 2007 bis 2008
Johannes Tolk
Johannes Tolk studierte Kommunikationsdesign, Medienkunst und Philosophie an der staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und Experience Design an der Konstfack in Stockholm. Dort erhielt er 2010 seinen Master of fine Arts für ein in Bulgarien realisiertes Projekt im Bereich der Cultural Diplomacy.
Von 2005 bis 2006 leitete Tolk gemeinsam mit Piero Glina den Galerie-und Veranstaltungsort Telekolleg in Karlsruhe. 2007 lebte er für mehrere Monate in der Republik Moldau für die Arbeit an einem Projekt zur Genese des Staates Transnistrien. 2011 gründete er den Verlag Hands on Papers gemeinsam mit Martin Borst. Die Publikationen des Verlags waren unter anderem Teil von Ausstellungen in New York, Sao Paulo, Tokyo, Sofia, Thessaloniki, Berlin, Bonn, Frankfurt und Leipzig. 2014 gründete Tolk gemeinsam mit Idil Efe die Agentur Tolk+Efe zur Gestaltung transkultureller Probleme.
Doris Wietfeldt
Doris Wietfeldt ist seit 20 Jahren im interkulturellen Bereich aktiv. Sie ist als Trainerin für Interkulturelle Kompetenz und als Prozessbegleiterin in Berlin und bundesweit tätig. Ihre langjährige Erfahrung als Mediatorin erlaubt es ihr, auch schwierige Situationen so zu gestalten, dass die konträren Perspektiven ausgesprochen werden und neue Handlungsmöglichkeiten entwickelt werden können.
Nach ihrem Studium mit dem Schwerpunkt Interkulturelle Kompetenz hat sie bei Dr. Milton Bennett eine Ausbildung als Interkulturelle Trainerin und Beraterin absolviert. In ihrer interkulturellen Arbeit bezieht sie sich auf den systemischen Ansatz, den Konstruktivismus und das Developmental Model of Intercultural Sensitivity (DMIS) nach Bennett. In seiner Forschungsarbeit entdeckte Bennett, dass sich die Auseinandersetzung mit Interkulturalität in zwei Phasen vollzieht, die jeweils in drei Stufen differenziert sind. Diese Entwicklungsphasen beziehen sich nicht nur auf Unterschiede auf national-kultureller Ebene, sondern insgesamt auf den Umgang mit Unterschieden. Das Modell ermöglicht einen differenzierten Umgang mit interkulturellen Prozessen.
Qualifikationen
Systemisches Change Design bei Dr. Ruth Seliger, trainconsulting Wien
Interkulturelle Kompetenz bei Dr. Milton Bennett, IDR Institute Mailand
Interactive Training Strategies bei Dr. Sivasailam Thiagarajan, Winterthur
Lizenzierte Mediatorin BM® und Ausbilderin BM®
Mediation bei Dr. Jamie Walker, Mediationsbüro Mitte Berlin
Magister Artium, FU Berlin: Nordamerikastudien, Politikwissenschaft und Soziologie
Engagement in Fachverbänden
Vorstand Bundesverband Mediation (BM) seit 2011
Leitung Jahreskongress BM in Berlin 2008-2010
Mitglied bei SIETAR – Society for Intercultural Education, Training and Research